Anleitungen

Von Zeit zu Zeit veröffentliche ich hier kleine Anleitung zum selbst machen.

Eislaterne selbst gemacht

Eislaterne selbst gemacht

Wer mich kennt weiß: ich bin überhaupt kein Wintermensch. Was mich aber immer wieder reizt, sind Eislaternen.

Diese Mischung aus kalt und heiß, das zerbrechliche Eis und die heiß lodernde Flamme darin: das fasziniert mich einfach.

Dabei sind die Schmuckstücke ganz leicht herzustellen: Man nehme eine möglichst kuppelförmige Schüssel aus Kunststoff, fülle sie mit Wasser und gebe sie für ca. 3 Std. ins Tiefkühlfach. Anschließend stürzt man den  Inhalt vorsichtig (!!!), evtl. unter Zuhilfenahme von etwas warmem Wasser. Dann lässt man kurz warmes Wasser mittig auf die Kuppel laufen, sodass eine Öffnung entsteht, diese Erweitert man dann vorsichtig mit einem heißen Messer, bis ein Teelicht hindurch passt und gießt den noch flüssigen Inhalt ab. Dann schnell ab hinaus in die Kälte -> auf die Dämmerung warten -> das Teelicht anzünden -> verzaubern lassen ♥

Eislaterne selbst gemacht Read More »

Hausgemachter Ingwer-Granatapfelshot

Ingwer-GranatapfelshotEine Vitaminbombe können wir aktuell alle gut gebrauchen. Heute habe ich ein Rezept getestet, das ich bei Nic (Luziapimpinella.com) entdeckt habe. Ihre Mengenangaben habe ich nach Bauchgefühl ein wenig abgewandelt.

Es ist ganz einfach:

  • Kerne von 1 Granatapfel
  • Saft von 2 Zitronen
  • Ein Stück geschälten und in Stücke geschnittenen Ingwer
  • eine Tasse Wasser
  • 2 EL Honig

im Mixer möglichst fein pürieren, anschließend durch ein Sieb geben, in eine Flasche abfüllen und im Kühlschrank aufbewaren.

Wie auch schon bei Nic ist der Plan täglich ein Schnapsgläschen zu trinken um die Immunabwehr zu boostern.

Allein die Farbe ist es schon wert, dass man es probiert. Aber auch der Geschmack ist angenehm und nicht zu scharf. Man kann es natürlich je nach verwendeter Ingwermenge schärfer oder schwächer machen.

Hausgemachter Ingwer-Granatapfelshot Read More »

Flowerpower – Küchenfrühling

Küchenfrühling - Flowerpower

Ganz besonders nach Weihnachten muss es bei mir immer ganz frühlingshaft aussehen. Ich hole mir den Frühling einfach ins Haus um die Wartezeit zu verkürzen. Hier habe ich die Pflanzen einfach von ihren Plastiktöpfen befreit und sie mit sichtbaren Wurzeln ins Gläser gesetzt und mit vorhandenem Trockenmaterial ein bisschen dekoriert. Mehr braucht es gar nicht.

Das Häuschen ist aus lufthärtender Modelliermasse und die kleine Kiste hat einmal Gambas beherbergt und wird von mir gerne zweckentfremdet, ebenso wie die Holzwolle, die mal einem Paket als Füllmaterial beilag.

Flowerpower – Küchenfrühling Read More »

Knoblauchpaste auf Vorrat

KnoblauchpasteÄrgert Ihr Euch auch oft, wenn Knoblauch eintrocknet oder schimmelt? Oder wenn man nur schnell ein kleines Gericht zaubern möchte, aber nicht viel Zeit und Lust zum schälen und zerkleinern einer halben Knoblauchzehe hat?

Dafür gibt es eine tolle Lösung: selbstgemachte Knoblauchpaste ohne Konservierugnsstoffe. So kann man blitzschnell auch kleinste Mengen Knoblauch einfach dem Glas entnehmen und hat nie wieder Ärger mit eingetrockneten oder angeschimmelten Knoblauchresten.

Es macht einmal ein bisschen Mühe, ist aber ganz einfach und hat wochenlang das Vorbereiten von Knobi gespart.

Ich habe hier ca. 100 g geschälten Knoblauch mit 25 ml Rapsöl und 25 g Salz im Blitzzerkleinerer püriert, in ein ausgekochtes Glas gefüllt und mit einer dünnen Schicht Öl abgedeckt, so ist die Paste luftdicht abgeschlossen und das Öl passt prima zum nächsten Salat, zur Pizza und zu drölfzigtausend anderen leckeren Dingen. Man kann es einfach immer wieder leicht aufgießen oder schräg halten um die Paste zu entnehmen. Wichtig ist immer ein sauberer Löffel, damit keine Keime eingebracht werden. Salz und Öl machen die Leckerei wochenlang im Kühlschrank haltbar.

 

Das Rezept habe ich bei „Wiewowasistgut?“ entdeckt und die Mengen ein bisschen abgewandelt.

 

Eine weitere tolle Paste habe ich hier beschrieben: Hausgemachte Gemüsebrühe

Knoblauchpaste auf Vorrat Read More »

Oh nein! Rouge zerbrochen?

Wer kennt das nicht? Eine unbedachte Bewegung und der (meist teure) Inhalt des Lidschatten- oder Rougetigels liegt in drölfzigtausend Partikel zerbröselt auf dem Boden.Wenn sich die Puderparktikel über den gesamten Boden verteilen, ist es leider ein Fall für die Tonne. Aber wenn der Deckel geschlossen geblieben ist, gibt es Rettung!

Gerettet RougeAb sofort muss man diese Unfälle nicht mehr entsorgen, man kann sie tatsächlich mit ein paar Handgriffen weiter nutzen. Das Foto zeigt mein komplett zerbröseltes Rouge nach der erfolgreichen „Reparatur“.

Wie geht’s?

    1. mit einem Zahnstocher gröbere Stücke fein zerbröseln
    2. mit wenig Alkohol (Apotheke) beträufeln
    3. zu einem glatten Brei rühren
    4. 1-2 Lagen Papiertuch auflegen
    5. mit einem zur Pfännchengröße passenden Gegenstand pressen
    6. geöffnet ca. 12-24 Std. trocknen lassen
    7. freuen und weiter benutzen

Zu Lidschattenpfännchen passt ein Geldstück ganz gut, hier beim Rouge war der Deckel der Duschgeltube zum Pressen ideal. Durch das Pressen bekommt das Puder die gewünschte Festigkeit und das Papier nimmt überschüssigen Alkohol auf. Die Restfeuchtigkeit verflüchtigt sich bei geöffnetem Pfännchen innerhalb von 12 – 24 Stunden. Es funktioniert mit jeder Art pudrigem Kosmetikprodukt wie Rouge, Lidscahtten, Kompaktpuder.

Anschließend ist das Rouge (esfunktioniert genau so auch mit Lidschatten oder Kompaktpuder) wieder wie neu. Auf die gleiche Weise kann man übrigens auch lose Farbpigmente zu kompakten Pudersteinen pressen.

Oh nein! Rouge zerbrochen? Read More »

Bärlauchsalz selbstgemacht

Hier habe ich Bärlauchsalz mit nur zwei Zutaten ganz einfach selbstgemacht:

  • Ca. 100 g Bärlauchblätter* von den Stängeln befreien und grob schneiden
  • mit ca. 500 g Salz in den Mixer geben.
  • anschließend bei ca. 55° für 3-4 Std. auf einem Backblech trocknen lassen
  • dabei die halbe Straße in Bärlaucharoma tauchen
  •  evtl. zum Schluss noch einmal in den Mixer geben und in hübsche Gläser füllen

Das Bärlauchsalz schmeckt zu Salat, Gemüse, Eierspeisen, und immer dann, wenn man ein Koblaucharoma mag. So hat man fürs ganze Jahr „Frühling im Glas“ für sich selbst und ein ebenso dekoratives wie leckeres Mitbringsel aus der eigenen Küche für liebe Mitmenschen.

 

*= Nach einigen Wochen im Gebrauch werde ich beim nächsten Mal die doppelte Menge Bärlauch nehmen, das Aroma könnte für meinen Geschmack noch ein bisschen kräftiger sein.

#bärlauchsalz #bärlauch #küche #selbstgemacht #gewürzsalz #kräutersalz #haltbarmachen #konservieren

Bärlauchsalz selbstgemacht Read More »

Hausgemachte Gemüsebrühe

Es gibt Dinge, die muss man gleich ausprobieren. So ging es mir mit dieser Idee Gemüsebrühe / Würzpaste selbst zu machen.

Das riecht so gut und soll sich im Kühlschrank einige Monate halten, man kann es auch einfrieren.

Ganz einfach Gemüse/Suppengrün im Mixer zusammen mit Salz schreddern und in Gläser füllen, Salz sorgt für die Konservierung. Man nimmt 20 gr Salz auf 100 gr Gemüse.

Zwischenzeitlich kann ich sagen: es schmeckt köstlich.  Die im Bild gezeigte Menge hat bei unserem 2-Personenhaushalt ca. 6 Wochen gehalten.

Meine Mischung: Sellerie, Lauch, Petersilienwurzel, Petersilie, Möhren und Salz natürlich. Das mache ich nun immer so und verzichte ab sofort auf gekörnte Brühe mit vielen Zusatzstoffen.

Entdeckt beim Kochkarussell. #gemüsebrühe #eingemacht #ausderküche #selbstgemacht #kochkarussell #ernährung

 

Eine weitere wirklich tolle Paste habe ich hier beschrieben: Knoblauchpaste auf Vorrat

Hausgemachte Gemüsebrühe Read More »

Es war einmal ein Brautkleid…… und es kam als Taufkleid erneut zum Einsatz

Wenn es ruhig wird bei Uniqz, heißt das meist nicht, dass sich hier nichts tut, sondern eher, dass Dinge hinter verschlossenen Türen geschehen.

So war es auch in den letzten Wochen.

Meine Schwiegertochter fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte, aus ihrem Brautkleid ein Taufkleid für unser Enkelkind zu nähen. Natürlich freute ich mich über diese Bitte, war mir jedoch auch der großen Verantwortung bewusst. Wer schneidet schon leichtfertig in ein Brautkleid?

Zunächst dachte ich noch, dass das reine Nähen eines Taufkleides ja nicht so viel anders sein kann, als das, was ich sonst so nähe.

Weit gefehlt, denn ich hatte die Rechnung ohne die eigenen Emotionen gemacht und ich bin keine Schneiderin und kenne mich mit Schnittanpassungen und Schnitterstellung nicht wirklich gut aus. Dennoch kamen mir über 30 Jahre Näherfahrung natürlich bei Problemen zu Gute.

Los ging es mit dem „Material“. Ein letzter Blick auf das Brautkleid:

Brautkleid

Gewünscht war ein ärmelloses Kleidchen mit glattem Oberteil und angekraustem Rockteil in mittlerer Länge. Ich suchte lange nach einem passenden Taufkleid-Schnittmuster, fand jedoch nichts, das uns allen gefallen hätte.

Daher schlug ich ein schon älteres Schnittmuster von Butterick (5326) vor, das ich bereits in meinem Fundus hatte. Hier konnte ich problemlos verlängern und die Taschen weglassen. Die Rückseite ist durchgeknöpft und daher prima für für unser Projekt geeignet.

Schnittmuster Butterick 5326

Eigentlich ist das kein besonders schwieriges Schnittmuster. Um in der Passform keine Überraschungen zu erleben fertigte ich (zum Glück) zunächst ein Probekleid für Ella an – darin versank sie jedoch. Das Oberteil war viel zu weit. Da mein Schnittmuster jedoch keine kleinere Größe vorsah, kam gleich die erste Hürde: Ich musste den Schnitt anpassen. Dies jedoch klappte erstaunlicherweise ganz gut und das zweite Kleidchen (hier noch ungesäumt und in alltagstauglicher Länge) passte wunderbar (allerdings mit vorderer Mittelnaht, da ich noch ein zweites Mal die Weite korrigieren musste):

Probekleid

Das Taufkleid sollte natürlich keine Mittelnaht haben, drum änderte ich das Papierschhnittmuster noch einmal um ein kleines Stück und gab beim Halsausschnitt ein Stückchen zu, damit es am Hals nicht zu eng wurde.  Weiter ging es dann frohen Mutes mit dem Zuschnitt der Oberteile (jeweils eines aus Futterstoff und Brautsatin)

Zuschnitt Taufkleid - Oberteil

Hier ein Foto des  Original Braut-Rockteiles (Satin) mit aufgestecktem Rücken-Schnittmuster des Taufkleid-Oberteiles, um eine Vorstellung zu bekommen, wie winzig das Oberteil ist (wobei hier noch die Fläche links der eingezeichneten Längsmarkierungen für die Knopfleiste eingeklappt werden):

Größenvergleich

Dann überlegten wir uns gemeinsam, wie die Dekoration aussehen könnte und wünschten uns einstimmig einen kleinen Farbakzent in apricot, kombiniert mit dem Cremeton des Satins. Ich besorgte kleine Satin-Röschen, die ich auf eine Tüllrosette nähte und mit zwei zarten Satinbändern zu einem dezenten Gürtel verarbeitete. Der originale Brautgürtel war zu mächtig für das kleine Persönchen und ein schmales Satinband wirkte recht dürftig. Daher entschieden wir uns für zwei übereinander gelegte Bänder. Eine Schulter sollte noch eine zarte Stickerei aus dem Brauttüll bekommen. Diese konnte ich recht gut ausschneiden und mit passendem Garn nahezu unsichtbar aufnähen, da Tüll nicht franst. (Hier sind alle Elemente nur probeweise gelegt und noch nicht befestigt):

Oberes Vorderteil mit aufgelegter Dekoration

Doch nun wurde es schwierig. Mein Schnittmuster sah einen Rock vor, der aus einem angekrausten Rechteck bestand. Unser Brautkleid war jedoch im Unterkleid als A-Linie geschnitten und die drei darüber liegenden Tüll-Lagen waren als Tellerrock (= rund) zugeschnitten. Dementsprechend waren die Stickereimotive im Kreis angeordnet, sodass ich nicht einfach rechteckig zuschneiden konnte, wollte ich ein harmonische Anordnung der Motive erhalten.

Mein Schnittmuster war also für das Rockteil völlig unbrauchbar. An der Stelle bekam ich Panik und zweifelte daran, ob ich das gewünschte Taufkleid überhaupt würde anfertigen können. Ich suchte zunächst nach einem neuen Schnittmuster mit einem Tellerrock. Das gestaltete sich jedoch in der Babygröße als äußerst schwierig (=unmöglich) zumal ich ja gerne mein zwischenzeitlich bereits fertig genähtes Oberteil verwenden wollte.

Ich brauchte eine schlaflose Nacht Bedenkzeit und entscheid mich gezwungenermaßen zum Zuschnitt ohne Vorlage, was ich noch nie gemacht hatte – erst Recht nicht bei einem Stoff, den ich nicht mal eben nachbestellen kann.

Beim Unterkleid ging es mir eigentlich noch ganz gut von der Hand. Ich trennte drei der vorhandenen fünf Bahnen aus dem Brautkleid und setzte sie in A-Linie an das Futter-Oberteil, ich musste seitlich noch ein wenig wegnehmen, damit es faltenfrei saß (es sollten ja noch reichlich Kräuselfältchen vom Tüll an der Taille dazukommen). Das funktionierte recht gut und schnell konnte ich (links im Bild) ein fertiges Unterkleid präsentieren. Rechts habe ich die unbestickten Tülllagen an das Oberteil drapiert um einen Eindruck von der Stofffülle zu bekommen. Hier habe ich ungefähr die Hälfte des Brautkleid-Volumens genommen.

Grundgerüst,Taufkleid

Leider bedachte ich zu spät, dass ich die beiden Oberteile hätte zuerst (!) miteinander verstürzen müssen, bevor ich die Rockteile annähe. Also musste ich den Unterrock vom Futter-Oberteil Stich für Stich wieder abtrennen. Dumm, dass ich auch noch abgesteppt hatte, um die Naht möglichst flach zu halten. Also hieß es gleich zwei Nähte rundherum trennen. Der kräftige Brautsatin verzieh das erstaunlich gut, das zarte Futter franste leider ziemlich aus, dies konnte ich aber dank meiner Overlockmaschine retten – ich verlor lediglich einen halben Zentimeter Länge am Oberteil, was nicht weiter tragisch war. Puh…

Jetzt ging es erst richtig los, unten liegt die obere Lage Tüll, hier durfte ich keinen Fehler im Zuschnitt machen, da die verwertbare Fläche verhältnismäßig klein war. Der obere Bereich war für ein Baby viel zu stark bestickt und überladen, wir wollten es dezenter. Der untere Teil war stark „zertanzt“ und von vielen Zugfäden durchzogen:

Obere Lage Brauttüll, abgetrennt

Zunächst konnte ich mir nicht so recht vorstellen, wie ich hier einen babytauglichen Überrock herausschneiden sollte. Hier konnte ich nichts verstecken, das war die obere, sichtbare Lage. Doch dann entdeckte ich gleichmäßig verteilte Nähte, die man auf Anhieb gar nicht sah. Ich versuchte diese immense Stoffmenge einmal so auszulegen, dass ich die Schnittstruktur erkennen konnte:

Brautttüll mit Schnittmarkierungen

Ich glaube, man erkennt ganz gut, dass hier Viertelkreise mit zwischengenähten Streifen (grün markiert) abwechseln. Da wir nicht zu viel Stickerei wollten, dachte ich mir, dass ich die oben herum stark bestickten Streifen einfach herausnehme und die verbliebenen Viertelkreise wieder zusammen nähe. Später wollte ich an der orange markierten Linie abschneiden und den entstandenen „Teller“ an das Oberteil setzen….

Aber würde das so klappen, wie ich mir das dachte? Und ließ sich der feine Tüll überhaupt nähen ohne sich zu verziehen? Meine Gedanken kreisten permanent um diese Schwierigkeiten, denn es gab keinen zweiten Versuch:

Brautkleid skelettiert

Es nützte nichts, ich musste es so zuschneiden, eine andere Möglichkeit sah ich nicht. Also: beherzt zugeschnitten und den gesamten Tüll skelettiert. Hier sind die Streifen und Viertelkreise säuberlich voneinander getrennt. Die Unterschiedlichen Längen ergeben sich durch die Schleppe. Die Streifen legte ich zur Seite und bei den Viertelkreisen sieht man ganz gut, dass ich die obere Stickerei durch die geplante kreisförmige Schnittführung (oben in orange markiert) würde wegschneiden können. Mein Plan schien aufzugehen.

Von den nächsten Schritten habe ich keine Bilder gemacht.

Zunächst nähte ich aus Resttüll ein paar Nähte zur Probe und passte Fadenspannung und Nähfußdruck so lange an, bis der Tüll verzugfrei genäht werden konnte: wunderbar. Ein Problem war gelöst. Das war ja halb so wild im Nachhinein.

Ich nähte also die Viertelkreise wie geplant zusammen und hatte beim anlegen an das zierliche Oberteil viel zu viel Material. So nahm ich noch einmal ein Viertel heraus und testete erneut – nun erschien es mir stimmig. Ich steckte alles zur Probe und war zufrieden mit Fall und Wirkung – auch die Verteilung der Stickmotive war ganz hübsch, wenn auch nicht ganz symmetrisch, aber das sollte bei dem fluffigen Tüll nicht weiter ins Gewicht fallen. Also schnitt ich frei Hand zu und es funktionierte tatsächlich.

Da ich mit diesen drei einzelnen Lagen Tüll nicht gut weiterarbeiten konnte (das verrutscht fürchterlich unter der Maschine) klammerte ich alle Lagen zusammen und nähte sie oben in der Taille zusammen, sodass ich mit gefühlt „einer Lage“ weiter arbeiten konnte. Diese Naht sollte später in der Ansatznaht verschwinden, aber man sah sie so gut wie gar nicht, sodass ich hier beruhigt war. Jetzt musste das Ganze erneut im Kreis drapiert und die Stoffmenge so gleichmäßig wie möglich um das Oberteil herum verteilt werden. Ich steckte mit unendlich vielen Nadeln (die immer wieder heraus fielen, da der Tüll so löcherig ist) und hängte das halbfertige Teil immer wieder auf einen Kleiderbügel um den Fall zu kontrollieren. Ich hab mehrfach neu gesteckt, bis ich die Massen halbwegs gleichmäßig verteilt und gleichzeitig die Motive möglichst hübsch arrangiert hatte.

Jetzt kam es darauf an: annähen und beten, dass der erste Versuch gelingt, denn an ein auftrennen war nicht zu denken. Ich benutzte natürlich farblich genau passendes Garn und die Stiche waren im Tüll selbst mit Brille einfach nicht zu erkennen. Zudem würde der Tüll das Trennen garantiert nicht so leicht verzeihen.

Dank der vielen Nadeln und Klammern konnte ich die Massen sehr laaaangsam nähend  ansprechend miteinander verbinden. Große Erleichterung! Ganz viel konnte nun nicht mehr schief gehen.

Das sah jetzt tatsächlich schon wie ein Taufkleid aus:

Probekleid und Taufkleid

Nun kam der Feinschliff – das Kleid sollte nicht ganz so lang sein, so wurde es noch einmal auf halber Strecke zwischen der unteren Motivkante und dem Saum gekürzt. Die oberen Lagen Tüll mussten einfach nur geschnitten werden (gar nicht so einfach bei drei Lagen und diesen Massen – aber dank Rollschneider  und schrittweisem herantasten durchaus machbar) Dann konnte das Unterkleid – ein wenig kürzer als die Tülllagen – gesäumt werden.

Auf der Rückseite habe ich beide Kleider nun auch im Rockteil miteinander verstürzt. Knöpfe habe ich nur im oberen Rücken angebracht, damit Ella während der Taufe unter dem Kleid gehalten werden konnte. Dank der Stofffülle würde es dennoch nicht „offen“ erscheinen. So würde das Kleid hübsch fallen, dachte ich mir.

Nach reiflicher Überlegung habe ich mich gegen normale Knöpfe und auch gegen einen Reißverschluss entschieden, sondern transparente Babysnaps (= Kunststoffdruckknöpfe) eingeschlagen. Diese unedlen Plastikknöpfe konnten natürlich nicht so bleiben, sie hätten den ganzen Stil des Kleides zerstört, daher besetzte ich die Knöpfe von Hand mit cremefarbenen Röschen. Hier sieht man auch schon das doppelte Satinband, das ich hinten um die Seitenkante gelegt habe. (Man hätte es auch lose umbinden können, aber ich wollte verhindern, dass es verrutscht und habe es deshalb im Rücken bis zu den Seitennähten komplett festgenäht. Noch schöner wäre es gewesen, ich hätte die Bänder in der Seitennaht mitgefasst, aber ich wollte den ohnehin strapazierten Stoff nicht noch einmal auftrennen.

Röschenknöpfe

Hier ein Detailbild von der Tüllrosette mit den Röschen. Vorne habe ich die Bänder nur unsichtbar unter dem Tuff fixiert und ansonsten in der Taille lose gelassen. Von der Schleife fallen die Bandenden ebenfalls lose herunter

Röschendekoration vorne

Natürlich brauchte Ella noch einen dezenten Kopfschmuck. Hier habe ich ein ganz zartes Stirnband mit dem passenden Röschenelement dekoriert:

Stirnband, Taufe

…und schließlich plumpsten Felsen – ich hatte es tatsächlich geschafft und freute mich wahnsinnig über das Ergebnis. Es hat Nerven gekostet, weil der Stoff so ideell wertvoll war und nicht alles wie geplant umsetzbar war, aber jede Minute hat sich gelohnt und ich freue mich sehr, dass unsere kleine Maus ein solch besonderes Kleid aus dem Brautkleid ihrer Mama tragen konnte. ♥

Ganz nebenbei habe ich bei dem Projekt noch eine Menge gelernt. Learning by doing – das hört nie auf.

Taufkleid aus Brautkleid

Herzlichen Glückwunsch, meine kleine Ella ♥ , wir hatten ein ganz wunderbares Familienfest.

Taufe

Und zuletzt noch ein kleines Taschentuch mit dem Taufspruch zur Erinnerung und vielleicht dient es einmal als „etwas Altes“ zu ihrer Hochzeit. Wer weiß…

Tauftaschentuch

Damit habe ich mein bisher größtes und aufregendstes Nähprojekt erfolgreich abgeschlossen.

Danke fürs lesen.

P.S.: Dies war und bleibt ein rein privates Projekt.

Der Beitrag „Es war einmal ein Brautkleid…… und es kam als Taufkleid erneut zum Einsatz“  erschien zuerst auf Uniqz.de
 

#brautkleid #taufkleid #taufe #nähen #nähenistliebe #nähenisttoll #nähenistwiezaubernkönnen #selbstgenäht #mitliebegemacht #uniqzde

 

Es war einmal ein Brautkleid…… und es kam als Taufkleid erneut zum Einsatz Read More »

Ohne Nadel und Faden geht es auch. Schwangere mit integriertem Ultraschallbild

Bild Schwangere mit integriertem Ultraschallbild
Bild Schwangere mit integriertem Ultraschallbild

So langsam arbeite ich mich (bisher nur für privat) in die Geheimnisse des Plottens ein.

Hier habe ich für meine Schwiegertochter ein Leuchtbild gestaltet.

Ihre eigene Silhouette habe ich aus einem Foto herausgearbeitet und anschließend mit dem Plotter geschnitten. Genau genommen waren es sogar zwei Fotos. Zunächst ein schönes seitliches Bild vom Babybauch – da passte aber leider die Blickrichtung nicht, sodass ich noch ein zweites Foto mit einem schönen Profil genommen und beide Bilder zusammengepuzzelt habe. Das fällt natürlich beim fertigen Plott nicht mehr auf.

Hierfür haben ich die Silhouette(n) am PC nachgezeichnet und diese dann in Silhouette geladen und mit dem Plotter schneiden lassen. Möglich (wenn auch mühsam) wäre das sicher auch mit einer feinen Nagelschere. Einen Versuch ist sicher auch das Programm Adobe Capture wert, mit dem Viele gerne arbeiten um Fotos plottbar zu machen, da bekommt man dann erheblich mehr Details,  die ich hier aber nicht brauchte, bzw. wollte. Es ging im die Silhouette.

Der Babybauch bekam eine ovale Aussparung für das Ultraschallbild vom Enkelbaby ♥. Das Original-Ultraschallbild wurde eingescannt und auf dem Tintenstrahldrucker in passender Größe ausgedruckt. Anschließend wurde das Ganze von hinten eingeölt (Achtung: nicht nachmachen!! Warum – kommt später.) , sodass es bei Beleuchtung hübsch durchscheinend wirkt.

Die Daten unserer kleinen Maus sind dann auf Architektenpapier ausgedruckt und hinter dem Passpartout platziert, um eine leichte Tiefenwirkung zu erzielen.  Mit Beleuchtung sieht das dann so aus:

Schwangeren Silhouette mit Ultraschallbild und Geburtsdaten
Schwangeren Silhouette mit Ultraschallbild und Geburtsdaten

OK – soweit so gut. Fertig gebastelt und hübsch verpackt konnte ich den Rahmen meinem Schwiegertöchterlein dann überreichen. Doch dann die böse Überraschung beim Auspacken: Über Nacht hatte das Ultraschallbild sein Öl an den Fotokarton abgegeben und eine hässliche, fettige Spur hinterlassen.

Also hieß es, Google befragen und erfinderisch sein…

Es wurde also eine neue Silhouette geschnitten und das Ultraschallbild zunächst auf Transparentpapier gedruckt um so den Einsatz von Öl zu umgehen. Leider Fehlanzeige, da der Druck auf dem Transparentpapier leider sehr unscharf und somit unbrauchbar geriet.

Nächster Versuch: Bild neu ausgedruckt und von hinten mit einer weißen Kerze eingerieben und anschließend so lange zwischen Löschpapier gebügelt bis keine Wachsspuren mehr erschienen.

Zur Sicherheit (gebranntes Kind) habe ich die Silhouette von hinten dann noch mit Transparentpapier abgeklebt und das gewachste Ultraschallbild darauf punktuell befestigt.

Nun warten wir ab, ob die Wachs möglicherweise durch die Wärme der Lichter wieder einen Weg findet…. (Ich ergänze in den nächsten Tagen hier, was dann geschah…)

Nachtrag: Alles gut – keine weiteren bösen Überraschungen. Die letzte Version war erfolgreich.

Der Beitrag „Ohne Nadel und Faden geht auch. Schwangere mit integriertem Ultraschallbild“  erschien zuerst auf Uniqz.de
 
#leuchtrahmen #bilderrahmenmitbeleuchtung #plotter #schwangerensilhouette #ultraschallbild #geburtsbild #geburtsgeschenk #babybild #uniqz #geschenkidee #vonOmifürElla 

Ohne Nadel und Faden geht es auch. Schwangere mit integriertem Ultraschallbild Read More »

Anleitung für einen Ruck-Zuck-Unterrock

Ich hasse es wie die Pest, wenn schmale (ungefütterte) Röcke oder Kleider bei jedem Schritt an der Strumpfhose (oder den Leggings) nach oben krabbeln und ich bei jedem Schritt zuppeln muss, damit ich nicht „im Freien“ stehe.

Kennt jeder, oder? Die Lösung ist ebenso alt wie simpel: ein Unterrock!

Ruck-Zuck-Unterrock

So ein hilfreiches Teilchen ist blitzschnell selbst gemacht. Man braucht: …

Anleitung für einen Ruck-Zuck-Unterrock Read More »

Jeansrettung ohne sichtbare Flicken

Oje – ein Riss! Ärgerlich – besonders bei der Lieblingsjeans. Wenn man älter als 5 Jahre ist, mag man auch keinen Flicken draufsetzen. Was nun?

So funktioniert Jeansrettung bei mir:

Riss in der Lieblingsjeans! Jeansrettung

So geht’s: ein Stückchen Saum, zwei Seitennähte (ja, Jeans sind doppelt genäht) und eine Overlocknaht aufgetrennt (dieser Schritt macht die meiste Arbeit an der Aktion). Die (im Schritt verlaufende)  Kappnaht bleibt unberührt.

Sicht auf die Lage von links:

aufgetrenntes Jeansbein - fertig zur Reparatur

Jetzt kommt ein „Pflaster“ zur Stabilisierung von innen auf die schadhafte Stelle. Ich arbeite hier gerne mit weichem Stickvlies:

leichtes Vlies (Pflaster) zur Stabilisierung

Nun wird mit mehreren farblich passenden Blau- und Grautönen zunächst quer im groben Zickzack von links, dann dem Fadenverlauf der Jeans entsprechend von rechts immer wieder im Geradstich übernäht. Dies geschieht so häufig, bis „Pflaster“ und Jeans untrennbar miteinander verbunden sind und die Melierung der Farben bestmöglich der Jeansfarbe entspricht. Dann wird das „Pflaster“ zurückgeschnitten. Von rechts sieht das dann so aus:

"Riss" nach der Behandlung mit fertigem "unsichtbarem Flicken

Jetzt wird die Seitennaht wieder doppelt verschlossen, per Overlock versäubert, die Saumkante mit ebenfalls passendem Garn ausgebessert. Et voilà:

Wieder tragbare Jeans mit wenig auffällig repariertem Riss

..ist das Lieblingsstück wieder tragbar. (Wenn jemand fragt: das muss so – das ist Used-Look in Perfektion ;-))

Hier noch einmal im Detail:

Jeansreparatur im Detail: tragbar - oder?

Fertig!

Jeansrettung ohne sichtbare Flicken Read More »