Anleitung für einen Ruck-Zuck-Unterrock

Ich hasse es wie die Pest, wenn schmale (ungefütterte) Röcke oder Kleider bei jedem Schritt an der Strumpfhose (oder den Leggings) nach oben krabbeln und ich bei jedem Schritt zuppeln muss, damit ich nicht „im Freien“ stehe.

Kennt jeder, oder? Die Lösung ist ebenso alt wie simpel: ein Unterrock!

Ruck-Zuck-Unterrock

So ein hilfreiches Teilchen ist blitzschnell selbst gemacht. Man braucht:

  • Futtertaft (oder wahlweise Satin)
  • farblich passendes Nähgarn
  • Gummiband (ich hatte nur noch pink, spielt aber keine wirklich große Rolle)
  • das Übliche: Nadeln, Schere, Nähmaschine
  • ein wenig Spitze, wenn frau mag
  • ca. 15 Minuten Zeit

Da ich gern Jeansröcke oder sonstige Röcke zu dunklen Strümpfen trage, habe ich mich für schlichtes schwarz entschieden (toll kann aber auch eine Kontrastfarbe aussehen, die ab und an „blitzt“.

Los geht’s:

  1. Ich messe einmal die stärkste Stelle der Hüfte und gebe ca. 8 cm Bequemlichkeitszugabe incl. Nahtzugabe zu und schneide beherzt in den Stoff (Vorsicht rutschig!). Gummiband und evtl. farblich passende Spitze messe (und schneide) ich mir ebenfalls ab und lege beides bereit.
  2. Die Länge bestimmt mein kürzester Rock – ich persönlich schneide den Unterrock ca. 3 cm kürzer zu und versäubere das Stück Taft rundum mit der Overlock oder mit entsprechendem Zickzackstich an der Nähmaschine. Bitte beachten: Spitze verlängert den Unterrock um die Breite der Spitze (also kürzer zuschneiden!), wer nur säumen möchte, sollte die Saumbreite noch zugeben.
  3. Ich schließe die Seitennaht rechts auf rechts und lasse oben ca. 4 cm für den Gummibandtunnel und unten ca. 10 cm für den Gehschlitz offen.
  4. Oben nähe ich nun einen Tunnel von ca. 2 cm ab und ziehe dort mein Gummiband in passender Weite ein. Ich nehme dazu eine dicke Sicherheitsnadel, steche sie durch den Anfang meines Gummibandes und ziehe das Gummiband so ein und sichere die Enden dann wieder mit der Sicherheitsnadel, damit sie nicht in den Tunnel zurück können) Dann schließe ich die obere Kante des Unterrockes und fixiere so gleichzeitig die (dezent farbigen 😉 !) Gummibandenden. Jetzt kann die Sicherheitsnadel weg.Gummibandtunnel - Unterrock
  5. Da Taft (ebenso wie Satin) dazu neigt auszufransen, bzw. in der Naht auszureißen, sichere ich diese Naht noch einmal ab, indem ich die Nahtzugabe mit Geradstichen feststeppe. Das stabilisiert die Naht, sichert das Gummiband und hält die Nahtzugabe schön flach. Das Gummiband kann nun ganz knapp zurückgeschnitten werden (daher ist auch die Farbe ziemlich wurscht.)Abgesteppte Naht
  6. Anschließend fixiere ich ca. 1 cm der offenen Schlitzkanten nach innen mit einem einfachen Geradstich.Schlitzkanten
  7. Zum Schluss setze ich meine Spitze auf die untere Kante (oder säume entsprechend)Saum mit Spitze

Den Unterrock trage ich nun je nach (Ober-)Rock mit dem Schlitz zur Seite oder nach hinten – nichts krabbelt mehr und der Rock fällt wesentlich schöner. Auch beim Aufstehen muss ich nichts zurecht ziehen, weil der Rock über dem rutschigen Unterrock-Material von selbst fällt und nirgends hängen bleibt.