Hochzeitsgeschenke privat – Teil III (Hochzeitsdecke)

Und weiter geht es mit Hochzeitsgeschenken für meinen Sohn und seinen Schatz. Mein bisher größtes Herzklopf-Projekt und gleichzeitig mein allererster Quilt.

♥ Hochzeitsquilt ♥

Los ging es schon Wochen, bevor der erste Stich getan werden konnte. Es mussten passende Fotos ausgewählt, bearbeitet und in Druck gegeben werden. Ich wollte auf keinen Fall den billigen Foliendruck ,der sich nach ein paar Wäschen unschön löst und glänzend auf dem Stoff liegt, sondern einen schönen Digitaldruck, der auch etliche Wäschen und normale Nutzung übersteht. Gesagt, getan und in Auftrag gegeben. Die Farbgebung war schnell klar, es sollte neutral sein, zur Einrichtung passen und vielleicht auch einmal einen Einrichtungswechsel mitmachen können. Das schien mit mit Sepia eingefärbten Fotos und Baumwollstoffen in braun, beige und champagner gegeben.

Also Stoffe gesucht, gekauft, geschnitten, nachgekauft (weil falsch gerechnet). Dann wurden einige der Quadrate bestickt und so ein paar Meilensteine der bisherigen Beziehung der beiden festgehalten. Da Schmnetterlinge sich durch die ganze Hochzeit zogen, durften auch diese natürlich nicht fehlen.

Jetzt wurde das Ganze provisorisch auf dem Boden zurecht gelegt. Das war jedoch aufgrund der großen Fläche (und des anwesenden Hundes: alles Meins!) gar nicht so einfach.

Dann fand ich im Internet eine prima Lösung für mein Übersichtsproblem. Ich befestigte das Vlies (die weiche und wärmende Lage zwischen Ober- und Unterstoff) an unserem Schlafzimmerschrank und konnte so alle Fotos und Stoffquadrate mit Nadeln fixieren und schauen, wie die Wirkung ist. Dieser Schritt war einer der wichtigsten, denn so sah ich auf einen Blick, dass meine geplante Anordnung gar nicht so toll aussah, wie erhofft. Aber es war leicht, die Stücke immer wieder neu anzuordnen, bis es gut aussah. Hier entschied ich mich auch für champagnerfarbene Zwischenstreifen und einen Innenrahmen – nochmal Stoff nachkaufen…

Dann ging es mit Herzklopfen ans Nähen. Ich nähe seit über 30 Jahren, aber dieses besondere Projekt ging ich tatsächlich mit einer großen Portion Herzklopfen an. Was, wenn ich das quilten nicht hinkriegte? (das durchsteppen der drei Materiallagen nennt man quilten.) Das kann man sehr kunstvoll tun (wenn man kann), oder man steppt die vorgebenen Quadrate nach. Die Schwierigkeit dabei sind diese drei Lagen, die sich natürlich durch den Nähfußdruck und das Bewegen der Massen durch die Nähmaschine verschieben können, aber bitte nicht sollen. Wer will schon festgenähte Falten in der Decke?
Aber zunächst musste ich ja nur die obere Lage nähen. Quadrat an Quadrat, Streifen an Streifen, Zwischenstreifen dazwischen, heller Rahmen drum. Fertig! Jedenfalls der Teil, der mir am wenigsten Bauchschmerzen bereitete.

Nun wurde der Hund ausgesperrt, die untere Lage mit Malerkrepp auf dem Boden fixiert ordentlich mit kurzzeit-Sprühkleber eingenebelt *hust* …. dann die Vliesschicht mit Hilfe des Göttergatten gleichmäßig aufgelegt und angedrückt, noch einmal gesprühklebt *hust* und die obere Stofflage aufgelegt. Das ganze mit sämtlichen im Haushalt befindlichen Sicherheitsnadeln (das sind nicht wenige) fixiert und auf zum quilten. Dank Internet wusste ich: nicht von oben nach unten und von links nach rechts, sondern Streifen für Streifen immer aus der Mitte zum Rand und mit viel Gefühl und noch mehr Herzklopfen. Ja, schon wieder.

Aber: was für ein Glücksgefühl: es hat geklappt. Mein erster Versuch. Schön. Gefiel mir richtig gut und sah auch schon fast nach einer Decke aus. Aber nur fast.

Denn jetzt kam das Schlimmste. Mit dem Binding konnte ich mir das Ganze Stück noch verderben. (Binding nennt man den in diesem Fall dunkelbraunen Rahmen, der alle drei Lagen miteinander technisch und optisch verbindet.

OK – Rahmen zugeschnitten…. oh Mann! Zu wenig! Wieder nachgekauft… weiter zugeschnitten. Drölfzig YouTube-Videos zum Thema Binding fast auswendig gelernt und endlich losgelegt.
Unendlich viele Stecknadeln gesteckt, damit sich nichts verschiebt und alles so glatt wie irgend möglich angenäht wird. Gaaaanz langsam ….. jetzt die gefürchteten Ecken…. nochmal ein Video angeschaut, ok – schaffe ich. Hoffte ich.

Ja, ich habe es geschafft. Auch das Binding gelang und ich gestehe, dass mir ein ganzes Gebirge vom Herzen geplumpst ist, als das Prachtstück dann fix und fertig gebügelt in seiner ganzen Größe vor mir lag. Irgendwie hatte ich da plötzlich etwas im Auge….. was für eine unglaubliche Erleichterung.

Von der gesamten Decke ist mir leider kein wirklich gutes Foto gelungen, aber ich denke, man kann sich ein Bild machen. Das erste Foto zeigt eine Collage der Einzelteile, ein wenig Entstehung und schlußendlich auch das Resultat. Die beiden Bilder danach zeigen die endgültige Anordnung lose auf Vlies gesteckt noch ohne Zwischenstreifen und Rahmen.

Hochzeitsdecke mit Fotos
 click macht groß
Hochzeitsdecke in Arbeit, Teil 2
probegesteckt, oberer Teil
Hochzeitsdecke in Arbeit, Teil 1
probegesteckt unterer Teil

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