🍓Natürlich braucht unser Enkelkind auch eine Krabbeldecke und auch hier spielen die Farbe Salbei und Dschungeltiere eine große Rolle.
Als die Schwangerschaft unserer Tochter voranschritt habe ich mir Gedanken um eine Krabbeldecke für unser kleines Mädchen gemacht. Mama und Papa lieben Salbeigrün und alles, was mit Dschungel zu tun hat.
Den absolut perfekten Stoff für mein Herzensprojekt fand ich in Kanada, aber zum Glück dauert eine Schwangerschaft bekanntlich eine Weile, sodass die lange Lieferzeit keine Rolle spielte. Die Drucke waren dann real tatsächlich noch schöner als erhofft mit Ausnahme von einem Nilpferd, dass mir und meinem Mann nicht so gut gefallen hat. Ich habe es dann weg gelassen. Ich suchte eine passende flauschige Rückseite dazu und ein paar Unis bzw. ganz dezent gemusterte Stoffe dazu und dann ging es an die Planung.
Die ursprünglich auf einem schmalen rechteckigen Stück Baumwolle (= Panel) gedruckten Einzeltiere habe ich auseinander geschnitten und dann mindestens drölfzigmal hin- und her geschoben, bis mir die Aufteilung gefiel. Die Position der zarten Streifen und Unis hat sich dann von selbst ergeben. Oben mittig nähte ich eine Blätter-Applikation auf. Unten plante ich ein ein freies Feld für den Namen und musste dann warten, bis die kleine Maus auf die Welt kam, da ihr Name noch ein Geheimnis war. Kurz sollte er sein – so viel wusste ich, aber da war ja zwischen 3 und 5 Buchstaben alles möglich, so behielt ich meine Idee mit der quer gespannten „Liane“ erst einmal nur im Hinterkopf. Zu dem Zeitpunkt war das noch ein bisschen diffus.
Die Buchstaben-Applikationen muss ich auf die Stoffe bringen BEVOR ich die obere Seite der Decke mit der Wattierung und dem flauschigen Rückseitenstoff verbinde. Auch die einzelnen Quadrate hatte ich noch nicht verbunden, weil ich mir die endgültige Gestaltung noch vorbehalten wollte und diese auch von der Anzahl der Buchstaben abhängig war. Meine erster Gedanke war, den Namen nur auf das untere mittlere Feld zu applizieren (= einzelne mit Stoff unterlegte Buchstaben mit einer gestickten Umrandung), bald entstand aber dann aber die oben schon erwähnte Idee mit der Liane – aber wie gesagt, ich musste abwarten und in der Regel ist Zeit mein bester Faktor für kreative Ideen. Also blieben die vielen einzelnen Teile noch eine Weile im Körbchen liegen. Damit ich die bis dahin beste Kombination nicht wieder vergesse, hatte ich sie mir abfotografiert.
Als Thea dann eeeeeeeeendlich auf der Welt war, und wir ihren Namen erfuhren🩷, konnte es mit noch mehr Herzblut weitergehen🥹
Weil ich mich kenne und mir bei Aufregung gerne mal Fehler unterlaufen war höchste Konzentration angesagt. Au weia, hoffentlich geht jetzt nichts mehr schief! Aber es war alles durchgeplant und zugeschnitten – es MUSS einfach gut werden.
Vier Buchstaben konnte ich gut in einem Quadrat unterbringen und meine diffuse Lianenidee wollte nun tatsächlich umgesetzt werden. Jetzt konnten also alle Quadrate wie vorab geplant zusammengenäht werden.
Damit unser Erdbeerkind sich später beim Spielen nicht strangulieren oder verletzen kann, habe ich die Liane (ein Streifen weicher Polarfleece) komplett mit Zickzackstichen auf der gesamten Decke gesichert und zuvor die Buchstabenposition festgelegt, damit ich die „Kordeln“ für die Buchstabenaufhängung unter der Liane mitfassen konnte. Auch die Kordeln wurden sicher und vollständig auf der Decke festgenäht. Dann noch die vier Buchstaben sticken und einzeln an den Kordeln „aufhängen“ – das Oberteil war ohne Probleme gelungen und Oma war schon einmal glücklich.
Dann aber mein erster Endgegner: Die DICKE(!) Wattierung und ebenfalls dickes Rückseitenmaterial (Wellnessfleece) mussten mit dem Oberstoff aus Baumwolle verbunden werden. Das war tatsächlich nicht ganz ohne, denn die drei Lagen waren deutlich dicker als erwartet. Aber es hat mit etwas Mühe und ganz viel Not geklappt. Dann wollte ich die Quadrate unbedingt noch absteppen, damit diese fluffige Wirkung entsteht und sich bei der Wäsche und im Gebrauch nichts verschieben kann. Ich wusste auf was ich mich einlasse und habe es dennoch gewagt. Um mir möglichst keine Falten einzunähen habe ich jede Lage mit Sprühzeitkleber fixiert (dieser löst sich nach einigen Stunden von selbst auf, hilft aber die Lagen stabil zu halten), zusätzlich fixierte ich zunächst jedes einzelne Quadrat durch alle drei Lagen mit großen Sicherheitsnadeln. Dann ging’s los: ich steppte jeweils vom mittleren Quadrat aus in alle Richtungen „im Nahtschatten“ (direkt auf den Verbindungsnähten) ab.
Zur Erklärung: Man schiebt beim Absteppen alle drei Stofflagen als dickes Paket unter dem nicht allzu großen Raum unterhalb des Nähfüßchens vor sich her. Da verschiebt sich gerne etwas und bildet auf der beim Nähen nicht sichtbaren Unterseite u.U. auch Falten. Durch die jeweils halbierten Strecken und meine Fixierung war die die Gefahr deutlich geringer, dass es sich insgesamt zu sehr verschiebt.
An der Stelle: Schweiß und fast auch Tränen, weil es so schwer zu schieben war. Ich rechnete mit bösem Erwachen und vielen Falten auf der Rückseite aber es ist gelungen! Die gute Vorbereitung und der Mehraufwand haben sich auf jeden Fall gelohnt.
Zum Abschluss noch eine letzte Entscheidung: Soll die Einfassung dunkel oder zart werden? Ich habe mich für die zarte Variante entschieden und aus Pünktchen und Streifen im Wechsel ein breites Schrägband von Hand zugeschnitten und die Decke damit abgerundet. Hier musste ich von Hand arbeiten, da selbst mein breitester Schrägbandformer für die dicken Lagen zu knapp gewesen wäre. Um die Kante etwas flacher zu halten habe ich rundherum mit Zickzack abgesteppt und das Schrägband erst dann aufgenäht.
Fertig!
Zwischzeitlich ist die Decke natürlich längst im Gebrauch und jedes Foto mit der kleinen Maus auf der Decke erfreut die Oma aufs Neue 🩷✨
Babydecken für ein neues Familienmitglied zu nähen ist und bleibt mein aller- allerschönstes Nähprojekt ever.
Löwe | Elefant | Erdmännchen | Zebra | Hyäne | Babydecke
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